Neue Studie: Italien gefährdet Tunfischbestand im Mittelmeer

7. Oktober 2008 | Presse-Aussendung

Rom/Brüssel/Wien, 7. Oktober 2008 – Der WWF veröffentlichte heute eine neue Studie, die bestätigt, dass Italien die Fangregeln für den vom Aussterben bedrohten Blauflossen-Tunfisch im Mittelmeer missachtet. Die Studie belegt, dass die offiziellen Zahlen der italienischen Regierung nicht der Wahrheit entsprechen. „Damit gefährdet Italien den Fortbestand des höchst gefährdeten Blauflossen-Tuns“, so der Fischereiexperte Georg Scattolin […]
logo-wwf-panda-auf-weißen-hintergrund

Rom/Brüssel/Wien, 7. Oktober 2008 – Der WWF veröffentlichte heute eine neue Studie, die bestätigt, dass Italien die Fangregeln für den vom Aussterben bedrohten Blauflossen-Tunfisch im Mittelmeer missachtet. Die Studie belegt, dass die offiziellen Zahlen der italienischen Regierung nicht der Wahrheit entsprechen. „Damit gefährdet Italien den Fortbestand des höchst gefährdeten Blauflossen-Tuns“, so der Fischereiexperte Georg Scattolin von WWF Österreich.

Für die neue Studie wurden Fänge, Marktströme und Transporte zu Tunfisch-Mastbetrieben untersucht. Die italienische Regierung behauptete, dass die Fangquote des Blauflossen-Tunfischs nicht ausgeschöpft wurde. Die Studie beweist aber, dass Italien im Jahr 2008 mindestens 700 Tonnen mehr gefangen hat als erlaubt. Schon 2007 lagen Italiens Fischer 40 Prozent über der erlaubten Fangquote und fingen damit fünfmal so viel Tunfisch als sie offiziell mit 327 Tonnen angaben.

Offiziell gibt Italien an, dass 185 Fangschiffe für den Tunfischfang eingesetzt werden. In Wahrheit sind es jedoch 283 Schiffe. 47 von ihnen waren nicht mit verpflichtenden Beobachtungssystemen ausgerüstet, 140 Schiffe besaßen keine Fischfanglizenz und 82 von ihnen waren nicht einmal bei der zuständigen „Kommission zum Schutz des Atlantischen Tunfisch“ (ICCAT) registriert.

Das Institut das die Studie für den WWF durchführte, bewies schon Anfang 2008, dass Italien die Liste der Länder anführt die, gestützt von Subventionen, eine viel zu große Fischereiflotte besitzen. Italien fängt derzeit etwa doppelt so viel Tunfisch als erlaubt. Die Studie bestätigt die Vermutung der ICCAT und zeigte auch, dass einige Häfen, die keine Tunfisch-Fänge oder -Verkäufe meldeten, sehr wohl in den Tunfischhandel verwickelt sind. Weiters beweist der Report, dass die italienischen Fangschiffe mit illegalen Beobachtungsflugzeugen zusammenarbeiten, die von italienischen Flughäfen aus operieren.

Der wissenschaftliche Beirat der ICCAT hat festgestellt, dass im Mittelmeer im Jahr 2007 insgesamt 61.000 Tonnen Blauflossentunfisch gefangen wurden. Das ist die doppelte Menge wie erlaubt. „Bei dieser Fangmenge ist die Fortpflanzungsfähigkeit der Tunfische bedroht, weil die Anzahl der ablaichenden Tiere durch die übermäßige Befischung um zwei Drittel im Vergleich zu 1980 zurückgegangen ist“, so Scattolin.

„Italiens illegale Fischfangaktivitäten gefährden nicht nur den derzeitigen Blauflossentunfischbestand sondern sabotieren auch die Bemühungen eine nachhaltige und legale Fischerei zu etablieren“, so Scattolin. „Italien muss endlich seinen Verpflichtungen nachkommen, die illegale Tunfischerei einzustellen“, so der Fischexperte. Der WWF wird den Bericht an das italienische Fischereiministerium, die Polizei und die Europäische Kommission weitergeben.

Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231.
Fotos auf Anfrage: Andreas Zednicek, Presseassistenz WWF, Tel. 01-48817-239.

Rückfragen

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

WWF-News per E-Mail

Im WWF-Newsletter informieren wir Sie laufend über aktuelle Projekte und Erfolge: Hier bestellen!

News

Aktuelle Beiträge

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.

Rechtgrundlage dafür ist unser berechtigtes Interesse (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) und deine Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO ) zur Nutzung bestimmter Cookies. Diese kannst du über den entsprechenden Link im Footer der Website jederzeit überprüfen.

Ausführliche Informationen zur Nutzung, Speicherdauer und Übertragung ihrer personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit den von uns verwendeten Cookies finden sie in unserer Datenschutzerklärung im Bereich 8.Verarbeitungsvorgänge.

HINWEIS:
Bei Cookies von Drittanbietern die in den USA niedergelassen sind, werden diese ebenfalls nur nach Ihrer Einwilligung gesetzt da den USA vom Europäischen Gerichtshof kein angemessenes Datenschutzniveau bescheinigt wird. So besteht insbesondere das Risiko, dass Ihre Daten dem Zugriff durch US-Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken unterliegen und dagegen keine wirksamen Rechtsbehelfe zur Verfügung stehen.