WWF: Minister Andrä Rupprechter muss der Umwelt verpflichtet sein

21. Februar 2014 | Presse-Aussendung

Wien, Innsbruck, 21. Februar 2014 – Scharfe Kritik übt der WWF an der jüngst in der Tiroler Tageszeitung zitierten Aussage des Umweltministers Andrä Rupprechter zum Kraftwerk Kaunertal. Rupprechter, der sich selbst als einen „Grünen der ersten Stunde“ bezeichnet, werde demnach „dem geplanten Ausbau des Kraftwerks Kaunertal keinen Widerstand entgegensetzen, wenn in Tirol eine Entscheidung gefallen […]
ausschnitt-des-flusses-vom-oetztalerache-in-den-alpen-wwf-wasser-leben

Wien, Innsbruck, 21. Februar 2014 – Scharfe Kritik übt der WWF an der jüngst in der Tiroler Tageszeitung zitierten Aussage des Umweltministers Andrä Rupprechter zum Kraftwerk Kaunertal. Rupprechter, der sich selbst als einen „Grünen der ersten Stunde“ bezeichnet, werde demnach „dem geplanten Ausbau des Kraftwerks Kaunertal keinen Widerstand entgegensetzen, wenn in Tirol eine Entscheidung gefallen sei.“ Als Begründung für das Mittragen des umstrittenen TIWAG-Vorhabens wird einmal mehr die Notwendigkeit des ökologischen Ausbaus der Wasserkraft genannt. „Tatsächlich wurde bereits amtlich festgestellt, dass der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal aus derzeitiger Sicht nicht umweltverträglich ist“, erklärt Thomas Diem vom WWF. Das Prestigeprojekt der Tiroler ÖVP hat massive Auswirkungen auf das Kaunertal, Ötztal und Platzertal, und würde die unberührten Wildflüsse Venter Ache und Gurgler Ache zerstören. „Die Äußerung des Ministers ist daher für den WWF befremdlich – immerhin erwarten wir uns vom Umweltminister in erster Linie, dass er für den Schutz der Flüsse eintritt“, so Diem.

Dabei ist es nur knapp dreißig Jahre her, dass die Donauauen bei Hainburg durch ein Wasserkraftwerk bedroht waren. Die Besetzung der Hainburger Au im Dezember 1984 war für Österreich von großer umwelt- und demokratiepolitischer Bedeutung. Minister Rupprechter war damals auf Seiten der Umweltschützer dabei – wie er selbst betont. „Was für die Hainburger Au richtig war, gilt auch heute für die letzten Flussheiligtümer der Alpen, denn die Ötztaler Ache ist von gleichrangigem ökologischem Wert“, so Diem. Die Republik Österreich hat sogar gemeinsam mit dem WWF bereits 1998 die Hainburger Au und die hintere Ötztaler Ache in die Liga der letzten intakten Flüsse gehoben und per Unterschrift versprochen, diese nicht mehr anzurühren.

„Nun fordern wir vom Umweltminister dieses Versprechen ein. Bislang hat noch keiner seiner Vorgänger ein Flussheiligtum Österreichs geopfert. Es wäre doch grotesk, wenn ausgerechnet Minister Rupprechter, der selbst eine Geschichte als Flusschützer hat, diesen Schritt umsetzen würde“ warnt Diem.

Gemäß einer Meinungsumfrage des Linzer Market Instituts über die Einstellung der Österreicher zur Wasserkraft, sprechen sich nur ein Prozent aller Befragten im Oberinntal dafür aus, dort neue Speicher zu errichten. Die große Mehrheit der Bevölkerung – 56 Prozent – steht Projekten in Hochtälern ablehnend gegenüber. „Angesichts der Tatsache, dass drei Viertel der befragten Österreicher den Ausbau der Wasserkraft prinzipiell begrüßen, ist das ein überraschend klares Votum gegen die Pläne der TIWAG, das unberührte Platzertal in Tirol zu überstauen“, so Diem vom WWF abschließend.

Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at

Rückfragen

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

WWF-News per E-Mail

Im WWF-Newsletter informieren wir Sie laufend über aktuelle Projekte und Erfolge: Hier bestellen!

News

Aktuelle Beiträge

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.

Rechtgrundlage dafür ist unser berechtigtes Interesse (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) und deine Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO ) zur Nutzung bestimmter Cookies. Diese kannst du über den entsprechenden Link im Footer der Website jederzeit überprüfen.

Ausführliche Informationen zur Nutzung, Speicherdauer und Übertragung ihrer personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit den von uns verwendeten Cookies finden sie in unserer Datenschutzerklärung im Bereich 8.Verarbeitungsvorgänge.

HINWEIS:
Bei Cookies von Drittanbietern die in den USA niedergelassen sind, werden diese ebenfalls nur nach Ihrer Einwilligung gesetzt da den USA vom Europäischen Gerichtshof kein angemessenes Datenschutzniveau bescheinigt wird. So besteht insbesondere das Risiko, dass Ihre Daten dem Zugriff durch US-Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken unterliegen und dagegen keine wirksamen Rechtsbehelfe zur Verfügung stehen.