Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Nach UVP-Rückzieher: WWF Österreich fordert vollständigen Stopp der Gletscher-Verbauung

Innsbruck, am 16. Jänner 2020. Anlässlich der wiederholten Verschiebung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zur Gletscher-Verbauung Pitztal-Ötztal erneuert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich ihre Forderung nach einem vollständigen Stopp des Megaprojekts. „Anstatt ein völlig überdimensioniertes Projekt mit immer neuen Winkelzügen durchzuboxen, sollten Politik und Betreiber endlich die Notbremse ziehen. Immer mehr Menschen wollen ein Ende des Ausbauwahns in den Bergen. Tirol muss seine letzten ursprünglichen Alpenlandschaften schützen anstatt sie für kurzfristigen Profit und Massentourismus zu opfern“, sagt Christoph Walder vom WWF Österreich zum Rückzieher der Gletscherbahn-Betreiber.
Anlässlich dessen fordert der WWF von Landeshauptmann Günther Platter die Einberufung eines Gletschergipfels, um über naturverträgliche Lösungen für den Wintertourismus zu diskutieren. „Wenn schon die Betreiber offensichtlich kein Vertrauen mehr in ihr Projekt haben, muss die Politik handeln. Anstatt immer neuer untauglicher Projektvarianten brauchen wir einen rechtlichen Schutz der letzten alpinen Freiräume", sagt Walder. Nur mit verbindlichen Ausbaugrenzen für Skigebiete und einem Gletscherschutz ohne Ausnahmen könne sichergestellt werden, dass sensible hochalpine Naturlandschaften nicht kurzsichtigen Profitinteressen zum Opfer fallen.
Erst am Donnerstag hatten neue Auswertungen der Universität Innsbruck zur Gletscherzukunft das umstrittene Megaprojekt massiv belastet. „Hier soll Großinfrastruktur mit einer Nutzungsdauer von 50 Jahren und mehr in eine Naturlandschaft gebaut werden, die sich schon in den nächsten 30 Jahren vollkommen verändern wird. Weil sich die Gletscher immer weiter zurückziehen, müsste das Gelände für einen Skibetrieb mit immer neuen baulichen Eingriffen und zusätzlicher Infrastruktur umgebaut werden. Mit der Genehmigung von Pitztal-Ötztal würde somit ein unberührter Naturraum zerstört und durch eine teure Dauerbaustelle ersetzt werden“, warnt WWF-Landschaftsökologe Josef Schrank.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”