In der Vergangenheit wurden Naturwaldstrukturen, also Bäume mit besonderen Merkmalen oder Mikrohabitat-Strukturen, oft als Schaden angesehen, da aus ökonomischer Sicht kein Sinn im Erhalt gesehen wurde. Deshalb wurden sie häufig während der Durchforstungen entfernt und eintönige Bestände mit ausschließlich forstlichem Wertholz waren oft die Folge.
Heute weiß man, dass bei längerfristiger Betrachtung Naturwaldstrukturen eine Investition in die Zukunft sind, da beispielsweise die Bodengesundheit und Wasserspeicherkapazität des Waldes davon profitieren. Zusätzlich dienen diese Strukturen als guter Indikator für die im Wald herrschende Biodiversität – je mehr besondere Strukturen vorhanden sind, desto mehr Kleinstlebensräume finden viele Arten vor. Erhebungen von Arten und Artengemeinschaften sind kostenintensiv und aufwändig.
Obwohl die Forschung sehr wichtig ist, darf dabei nicht übersehen werden, dass damit noch keine Struktur erhalten bleibt. Daher soll der vorliegende Leitfaden einen groben, aber gut durchdachten Überblick zur Hilfestellung bei der Auswahl von Elementen bieten.