Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Der erste Weißstorch ist im WWF-Reservat gelandet

Wien/Marchegg, am 25. März 2011 – Heute landeten die ersten Störche im WWF-Reservat Marchauen in Niederösterreich. „Trotz des langen Winters sind die Störche wieder einmal pünktlich von ihrer langen Reise zurückgekehrt“, erklärt Gerhard Egger vom WWF. Sie werden nun nach und nach ihre riesigen Baumhorste in den alten Eichen beim Schloss Marchegg beziehen. „Wer zuerst da ist, bekommt die besten Nistplätze“, erklärt Egger. Im Frühjahr 2010 haben der WWF und die Gemeinde Marchegg Plattformen aus dicken Zweigen und Rundhölzern in den Horstbäumen angebracht, damit die Weißstörche daran weiterbauen und neuen Wohnraum errichten können. „Nun heißt es Daumen halten, dass die Störche diese Nisthilfen auch annehmen“, hofft Egger auf ein gutes Storchenjahr mit vielen Jungtieren.
Nach ihrer beschwerlichen Reise, können die Störche nun Kraft für die Brutsaison tanken. Die Marchegger Störche gehören zu den so genannten Ostziehern, die von Ost- und Südafrika über die arabische Halbinsel und den Bosporus nach Österreich kommen. Bis zu 200 Kilometer legen die Langstreckenflieger dabei pro Tag zurück.

Bei der Zusammenstellung seines Speiseplans ist Meister Adebar nicht besonders heikel. Alles, was nicht zu klein oder zu groß und auf den Marchwiesen zu finden ist, wird erbeutet. Dazu gehören Frösche, Heuschrecken oder Mäuse genauso wie die seltenen Urzeitkrebse. „Sobald im Mai die ersten Jungen schlüpfen, heißt es, bis zu fünf Kilogramm Futter pro Tag und Familie heranzuschaffen“, erklärt Egger vom WWF. Um die Lebensgrundlage der Störche auf Dauer zu sichern, ist es wichtig, die natürliche Gewässerdynamik der March-Auen zu erhalten und weiter zu erhöhen. Denn wenn die Hochwasser ausbleiben, bieten die Wiesen zu wenig Nahrung.
2010 war mit 31 Brutpaaren und 67 Jungvögeln ein durchschnittlich gutes Storchenjahr. Einige Brutpaare im Marchegger Reservat haben mit bis zu 4 Jungen wieder überdurchschnittlich viele Jungen aufgezogen.. Insgesamt ist die langfristige Bestandsentwicklung des Weißstorches in den March-Thaya-Auen erfreulich. „Damit der sympathische Storch auch weiterhin das Wahrzeichen von Marchegg bleibt, müssen die Bemühungen verstärkt werden, seinen Lebensraum zu schützen und zu erhalten“, begründet Egger das Engagement des WWF für die Marchauen.

Nirgendwo sonst in Österreich ist die Vielfalt an seltenen Vogelarten so groß wie an March und Thaya. Neben dem bekannten Weißstorch bieten die Auwälder und Auwiesen auch dem scheuen Schwarzstorch, dem majestätischen Seeadler und vielen anderen Nahrung und Lebensraum.
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die das Programm zum Schutz der österreichischen Flüsse seit vielen Jahren unterstützen.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin
Tel. 01/488 17 250 E-Mail: cm@wwf.at
www.die-au.at
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