Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Japan tötet Wale im antarktischen Meeresschutzgebiet

Wien, 5.9.2018 – Japanische Walfänger haben heuer bereits mehr als 50 Zwergwale im Rossmeer-Meeresschutzgebiet (Marine Protected Area – MPA) in der Antarktis getötet. Das gab der WWF gestern am Eröffnungstag der Sitzung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Brasilien bekannt. Dabei sind jegliche Fangaktivitäten im Rossmeer-Meeresschutzgebiet verboten. Japan hingegen rechtfertigt den Walfang durch ein Schlupfloch, dem so genannten "Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken". Der WWF fordert die IWC und die „Die Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis“ (Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources – CCAMLR) auf, dieses Schlupfloch zu schließen und die sinnlose Tötung von Walen in diesem Meeresschutzgebiet sofort zu beenden.
Axel Hein, WWF-Meeresschutzexperte erklärt: „Das Rossmeer-Meeresschutzgebiet ist dazu da, all seinen tierischen Bewohnern Schutz vor menschlicher Ausbeutung zu bieten. Es ist absurd, dass Japan legal in ein Meeresschutzgebiet eindringen und Wale harpunieren kann. Der WWF fordert die IWC und die CCAMLR auf, hier unverzüglich tätig zu werden um diesem sinnlosen Abschlachten von Walen ein Ende zu setzen.“
Das Rossmeer-Meeresschutzgebiet ist eines der weltweit größten Schutzgebiete mit einer Fläche von 1,55 Millionen Quadratkilometern und wurde 2016 von der CCAMLR vereinbart. Es hat zum Ziel, die Flora und Fauna im Rossmeer zu schützen und zu erhalten, darunter den Antarktischen Krill, Kaiserpinguine, Weddellrobben und eine Reihe von Walarten wie Blau-, Buckel-, Zwerg- und Killerwale. Die CCAMLR, zu der auch die EU und Japan gehören, kontrolliert jedoch nicht den Walfang in der Region – stattdessen kann sich jedes Mitgliedsland der IWC eine Sondergenehmigung für den Walfang erteilen. Bereits am 31. März 2014 entschied der Internationale Gerichtshof, dass Japan alle bestehenden Genehmigungen für den "wissenschaftlichen Walfang" im Südlichen Ozean widerrufen und keine weiteren Genehmigungen erteilen sollte. Japan hingegen erteilte sich eine neue Sondergenehmigung, die bis 2027 die Tötung von 333 antarktischen Zwergwalen pro Jahr im Südpolarmeer erlauben soll.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, WWF-Pressesprecherin, Tel.: +43 1 48817 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”