Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Kein Platz für große Tiere

Waldrodungen und der wachsende Bedarf an landwirtschaftlichen Nutzflächen drängen die Dickhäuter in immer kleinere Waldgebiete zurück.
Großflächige Rodungen für infrastrukturelle Maßnahmen und landwirtschaftliche Flächen haben die traditionellen Wanderrouten der Elefanten durchbrochen. In der Folge kommt es immer häufiger zu Zusammenstößen, wenn hungrige Tiere die Ernten plündern und in Ölpalmplantagen einfallen oder Hütten niedertrampeln.

Die zunehmenden Konflikte mit Wildtieren führen zu wirtschaftlichen Verlusten und kosten Menschenleben.
Immer wieder werden Tiere von Plantagenarbeitern vergiftet oder von wütenden Bauern erschossen. Mitunter verletzen sich vor allem junge Elefanten in den zahlreichen Fallen und Schlingen, die die lokale Bevölkerung für die Jagd auf Bartschweine und Hirsche auslegt.
Ein Beispiel für die Zersplitterung des Lebensraums findet sich im WWF-Projektgebiet am Unterlauf des Kinabatangan Flusses in Sabah.
Dort wurde der ursprüngliche wenige Tausend Hektar große Elefanten-Lebensraum in den vergangenen Jahren durch die Anlage von Ölpalmplantagen und Straßen in 15 einzelne Fragmente unterteilt. Auf ihren angestammten Wanderrouten und auf der Suche nach Nahrung gelangen die Elefanten sowohl in Plantagen großer Palmölkonzerne als auch in die Hausgärten der ansässigen Bevölkerung. Konfliktsituationen
sind vorprogrammiert und enden für die Dickhäuter mitunter tödlich.
Dagegen spielt die illegale Jagd nach Elfenbein in Sabah kaum eine Rolle. Allerdings wurden in der Vergangenheit Borneo-Zwergelefanten von zwielichtigen Geschäftsleuten für den Verkauf in Vergnügungsparks nach Thailand eingefangen.
Dieses Unternehmen konnte in letzter Minute durch eine internationale Kampagne verhindert werden.
Der WWF vor Ort
Zusammen mit seinen lokalen Partnern, dem Sabah Wildlife Department und der französischen Naturschutzinitiative Hutan, engagiert sich der WWF seit Anfang 2000 im Verbreitungsgebiet der Borneo-Zwergelefanten. In der,Zwischenzeit konnte ein umfassendes Geographisches Informationssystem (GIS) aufgebaut werden, mit dessen Hilfe ein Landnutzungsplan für den Lebensraum der Dickhäuter ausgearbeitet wird. Diese Strategie schlägt eine angepasste Landnutzung für das gesamte Wassereinzugsgebiet des Kinabatangan (etwa 2,4 Millionen Hektar) vor. Diese ambitionierte Strategie in die
Tat umzusetzen geht nur in Zusammenarbeit mit den Holzkonzessionären, gemeinsam auf die Minimierung von Mensch-Elefant Konflikten hinzuarbeiten.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”