Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Protest gegen den Belo Monte Staudamm während des Erdgipfels in Rio

Rio de Janeiro, Sonntag, 17. Juni 2012 – Mehr als 200 Menschen protestierten anlässlich des Erdgipfels in Rio de Janeiro am Ort der Bauarbeiten des umstrittenen Belo Monte Staudamms im brasilianischen Regenwald. Darunter auch Angehörige indigener Völker, Landarbeiter und Fischer, die unter den Folgen Kraftwerks am Xingu besonders leiden würden. Waldexperte Carlos Rittl vom WWF Brasilien appelliert an die Vernunft der brasilianischen Regierung und verweist auf die enormen Potenziale des Landes alternative Energieformen wie Biomasse, Sonnen- und Windenergie auszubauen.
Mit Schaufeln, Hacken und Pickeln bewaffnet marschierte der Protestzug zur Baustelle in San Antonio. Die Aktivisten öffneten symbolisch einen Kanal um den natürlichen Flussverlauf wiederherzustellen. Dazu pflanzten sie 500 Acai-Palmen um das Flussbett zu stabilisieren, das durch die Bauarbeiten bereits beeinträchtigt wurde. Im Anschluss stellten sie 200 Kreuze auf – für jeden Menschen, der im Kampf gegen das Monsterkraftwerk in den letzten Jahren umgekommen ist.
Der Protest anlässlich des UN-Erdgipfels in Rio de Janeiro richtet sich auch gegen die weiteren Riesenkraftwerke, die in der Amazonasregion unter Missachtung der sozialen und ökologischen Bedenken gebaut werden sollen. Antonia Melo, eine der Organisatoren des Protests forderte den sofortigen Baustopp aller Kraftwerke, die den Amazonasregenwald und seine Bewohner in ihrer Existenz bedrohen. „In der Amazonasregion sind in den kommenden Jahren 150 Wasserkraftwerke geplant“, warnt Pedro Bara Neto von der WWF-Amazonasinitative. Am Tapajós-Fluss allein sollen mehr als 40 Dämme gebaut werden. Drei Viertel von ihnen beeinträchtigen Naturschutzgebiete oder das Land indigener Völker. Der WWF kritisiert auch die Dämme, die am Madeira-Fluss im bolivianischen Amazonasgebiet errichtet werden sollen.
Der WWF setzt sich für den ganzheitlichen Schutz der Amazonasregion ein, um das zerbrechliche Ökosystem zu erhalten. Dabei sollen besonders die Artenvielfalt und die Wanderrouten der Tiere berücksichtigt werden. „Die Regierung muss einsehen, dass es Grenzen der Wasserkraft am Amazonas gibt, sonst ist der gesamte Lebensraum dort gefährdet“, so Bara Neto.
VIDEO: Marina Silva speaking, 60sec.:
VIDEO: Indigenous people protesting with music against the destruction of the Amazon forest, 41 sec.:
VIDEO: Protest againt the monster capitalism:
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF, vor Ort auf dem UN-Erdgipfel in Rio de Janeiro, Tel. 0043-(0)676-83488231 (in Rio: 0055-61-83346128), Email: franko.petri@wwf.at, Website mit Fotos: www.wwf.at/presse.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”