Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “populistischen Angriff auf Artenschutz”

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich kritisiert die Abschwächung des Schutzstatus für den Wolf in der Berner Konvention als völlig falsches Signal. “Die regierende Politik verweigert die Hausaufgaben und startet stattdessen einen populistischen Angriff auf den Artenschutz. Tatsächlich notwendig wäre eine gut geplante Herdenschutz-Offensive“, sagt WWF-Experte Christian Pichler. Das Vorgehen sei wissenschaftlich nicht gedeckt und könne insgesamt kontraproduktiv wirken. “Die Änderung der Berner Konvention öffnet auch das Tor zum Aufweichen der FFH-Richtlinie – mit weitreichenden Konsequenzen für andere gefährdete Arten und den gesamten Naturschutz in der EU.” Als heimische Wildtiere und Beutegreifer sind Wölfe ein natürlicher Beitrag zur Artenvielfalt. Sie verhindern die Ausbreitung von Krankheiten und stärken im Idealfall auch die wichtigen Schutzwälder, weil sie zu hohe Wildbestände reduzieren können.
Sollte auch der EU-Schutzstatus des Wolfs um eine Kategorie gesenkt werden, bleibt dennoch die rechtliche Vorgabe, dass der Wolf in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden muss. Mit derzeit nur fünf Rudeln ist Österreich jedoch sehr weit von dieser Vorgabe entfernt. Somit ist eine reguläre Bejagung des Wolfs in Österreich weiterhin ausgeschlossen, wie es im Juli auch der Europäische Gerichtshof bestätigt hat.
Dennoch wäre das langfristige Überleben des Wolfs in Österreich mit einer Absenkung erschwert. Denn einerseits würden aus den Nachbarländern mit bereits günstigem Erhaltungszustand weniger Wölfe zuwandern, wenn diese vermehrt gejagt werden. Außerdem belegen Studien, dass ein verringerter Schutzstatus und damit eine Zunahme der legalen Jagd auch zusätzliche illegale Tötungen auslöst. Darüber hinaus gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, die überzeugend darlegen können, dass Abschusserlaubnisse soziale und wirtschaftliche Konflikte im Zusammenhang mit Wölfen entschärfen. Das gelingt nur durch die Finanzierung und fachgerechte Umsetzung des Herdenschutzes.
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”