Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Schwarze Sulm: Akte der Verzweiflung bei Projektbetreiber

Wien, 2. August 2013 – Die Lage an der Schwarzen Sulm in der Steiermark gerät zunehmend außer Kontrolle. Nun geht der Projektwerber des geplanten Kraftwerks, Peter Masser, mit Anzeigen gegen Umweltaktivisten und Politiker vor, die sich für die Erhaltung der Schwarzen Sulm einsetzen. „Statt Umweltbesorgte mundtot zu machen, sollten sich die Projektwerber Peter Masser und Alfred Liechtenstein dem Diskurs der Öffentlichkeit stellen. Immerhin haben das Umweltministerium und die EU klar gesagt, dass dieses Kraftwerk ökologisch bedenklich ist“, sagt WWF-Flussexperte Christoph Walder. „Unsere Unterstützung gilt den Umweltschützern, die eines der bedeutendsten Flussjuwele Österreichs erhalten wollen. Lasst euch nicht einschüchtern!“
Umweltministerium und EU haben bereits klargestellt, dass die Schwarze Sulm zu schützen sei. Trotzdem hat das Kraftwerksprojekt aufgrund eines Formalfehlers vorrübergehende Rechtskraft erlangt. Walder appelliert an Umweltministerium und Landeshauptmann: „Minister Berlakovich und Landeshauptmann Voves müssen dem Spuk endlich ein Ende bereiten und eine Weisung erteilen, welche die Bauarbeiten sofort stoppt und dem Projekt ein Ende setzt.“
Die Schwarze Sulm ist aufgrund ihrer ökologischen Einzigartigkeit ein österreichisches Flussheiligtum von europäischem Rang. Der strenge Natura 2000-Schutz muss demnächst aufgrund einer EU-Beschwerde sogar noch erweitert werden, um den seltenen Steinkrebs zu erhalten. Das Umweltministerium hat den positiven Wasserrechtsbescheid des Landes Steiermark bereits aufgehoben, weil das Kraftwerk nicht im öffentlichen Interesse liegt und mit dem modernen österreichischen Wasserrecht somit nicht in Einklang zu bringen ist. Zuletzt verstieß das Projekt auch noch gegen die internationale Donauresolution, die sogar von der heimischen E-Wirtschaft mitgetragen wird.
Rückfragehinweis:
Christoph Walder, WWF-Flussexperte, Tel.: 0676/9255430, Email: walder@ecotone.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”