Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Weltzugvogeltag – WWF warnt vor Verlust wichtiger Rastplätze wegen Trockenheit

Anlässlich des Weltzugvogeltags am 9. Oktober schlägt die Naturschutzorganisation WWF Österreich Alarm: Durch die anhaltende Trockenlegung heimischer Feuchtgebiete sind wichtige Zugvögel-Rastplätze in Gefahr. Im Fokus steht dabei einmal mehr der Seewinkel, das österreichweit wichtigste Rastgebiet für weitstreckenziehende Wasser- und Watvögel. „Die einmaligen Salzlacken des Seewinkels sind durch die seit beinahe 100 Jahren anhaltende Entwässerung des Gebiets und durch vermehrte Grundwasserentnahmen gefährdet. Neben der Erderhitzung ist auch der Anbau wasserbedürftiger Kulturpflanzen ein Grund für die zunehmende Trockenheit“, berichtet WWF-Biologe Bernhard Kohler.
Die Salzlacken sind für viele Zugvögel ein wichtiger Rastplatz: So legt beispielsweise der Alpenstrandläufer auf seiner mehrere tausend Kilometer langen Reise von den arktischen Tundren Sibiriens bis an die westafrikanische Atlantikküste gerne in den heimischen Feuchtgebieten eine Pause ein. Für ganze zwei bis drei Wochen macht der Weitstreckenwanderer in den Seewinkellacken halt, um sich vor dem zweiten Teil seiner Reise zu stärken. Ausreichend Wasser in den Lacken ist aber entscheidend dafür, dass durchziehende Wasser- und Watvögel das Gebiet als Rastplatz nutzen können.
Der WWF Österreich fordert deshalb, die Grundwasserbewirtschaftung im Seewinkel auf völlig neue Grundlagen zu stellen. „Die Ableitung von Grundwasser muss so weit wie möglich reduziert werden. Außerdem müssen Grundwasserentnahmen durch die Landwirtschaft auf das absolut Notwendigste beschränkt und streng kontrolliert werden“, fordert WWF-Experte Bernhard Kohler. Anstatt wasserbedürftiger Kulturpflanzen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben sollte die Landwirtschaft künftig auf trockenheitsangepasste Kulturen setzen. „Derzeit gräbt die Seewinkler Landwirtschaft nicht nur den Vögeln, sondern auch sich selbst das Wasser ab“, so Bernhard Kohler.
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