WWF: Baukonjunktur-Paket auf Sanierung ausrichten

20. Februar 2024 | Boden, Politische Arbeit, Presse-Aussendung

Umweltschutzorganisation warnt vor Befeuern der Bodenversiegelung – Bundesregierung sollte daher Priorität auf Gebäudesanierung und Belebung der Ortskerne legen – Bodenschutz-Kriterien im Paket verankern, Leerstand aktivieren

Anlässlich der laufenden Regierungsverhandlungen fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich die Verankerung von Bodenschutz-Kriterien im Baukonjunktur-Paket. “Österreich hat bereits einen hohen Bodenverbrauch. Daher muss die Politik möglichst flächensparend vorgehen und den Fokus des Pakets eindeutig auf die Gebäudesanierung legen”, sagt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories unter Verweis auf die sehr niedrige Sanierungsrate in Österreich. “Hier gibt es extrem viel Potenzial. Die Belebung der Ortskerne, das Aktivieren von Leerständen und die thermische Sanierung von Gebäuden sind für sich allein schon ein gewaltiges Konjunkturprogramm, das langfristig Arbeitsplätze sichert. Darauf sollte die Bundesregierung den Schwerpunkt legen, anstatt das Verbauen auf der grünen Wiese anzukurbeln”, fordert Pories. Neben Sanierungsanreizen benötige es strukturelle Verbesserungen für die Raumplanung sowie in der Länder-Wohnbauförderung, die zweckgewidmet und ökologisiert werden sollte.

“All das wäre sinnvoller als die von einzelnen Sozialpartnern geforderten Gießkannen-Hilfen, die indirekt die Bodenversiegelung befeuern würden. Umweltschädliche Subventionen gibt es schon jetzt mehr als genug, daher braucht es nicht auch noch einen Versiegelungsbonus. Das wäre teuer, klimaschädlich und sozial wenig treffsicher”, kritisiert Simon Pories vom WWF mit Blick auf den wenig durchdachten “Eigenheim-Bonus” der Wirtschaftskammer.

“Es gibt so viel Potenzial im Gebäudebestand der auch für die Baubranche lukrativ ist”, sagt Barbara Steinbrunner, Wissenschaftlerin an der TU Wien. “Es wäre fatal, wenn jetzt der Neubau auf der grünen Wiese gestärkt werden würde. Förderungen und Gesetze müssen zielgerichtet auf den Baubestand und auf Nachverdichtung einwirken.”

“Durch Zersiedelung und Versiegelung gehen tagtäglich Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten sowie wertvolle Flächen für den Rückhalt von Hochwasser und Schadstoffen verloren”, erinnert Bodenforscherin Christina Hummel (Scientists for Future). “Intakte Böden sind nicht nur das Fundament unserer Lebensmittelversorgung, sondern zählen auch zu den wichtigsten Verbündeten gegen die Klima- und Biodiversitätskrise. Daher müssen diese Faktoren auch bei Konjunkturpaketen mitberücksichtigt werden”, sagt Simon Pories vom WWF.

Rückfragen

Valentin Ladstätter
Pressesprecher, WWF Österreich

News

Aktuelle Beiträge

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.

Rechtgrundlage dafür ist unser berechtigtes Interesse (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) und deine Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO ) zur Nutzung bestimmter Cookies. Diese kannst du über den entsprechenden Link im Footer der Website jederzeit überprüfen.

Ausführliche Informationen zur Nutzung, Speicherdauer und Übertragung ihrer personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit den von uns verwendeten Cookies finden sie in unserer Datenschutzerklärung im Bereich 8.Verarbeitungsvorgänge.

HINWEIS:
Bei Cookies von Drittanbietern die in den USA niedergelassen sind, werden diese ebenfalls nur nach Ihrer Einwilligung gesetzt da den USA vom Europäischen Gerichtshof kein angemessenes Datenschutzniveau bescheinigt wird. So besteht insbesondere das Risiko, dass Ihre Daten dem Zugriff durch US-Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken unterliegen und dagegen keine wirksamen Rechtsbehelfe zur Verfügung stehen.