Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF: Etappensieg für das EU-Renaturierungsgesetz im EU-Parlament

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich sieht einen Etappensieg in der heutigen Entscheidung im Umweltausschuss des EU-Parlaments zum geplanten EU-Renaturierungsgesetz (Nature Restoration Law). Der Antrag, das Gesetz abzulehnen, fand keine Mehrheit – doch die Annahme des Gesetzesvorschlags wurde auf Ende Juni vertagt. “Das Gesetz ist ein potentieller Meilenstein für Natur, Klima und die Menschen in Europa – und eine enorme Chance, um der menschengemachten Zwillingskrise aus Biodiversitätsverlust und Erderhitzung gegenzusteuern. Wir sichern damit unsere langfristigen Lebensgrundlagen”, sagt WWF-Biodiversitätssprecher Joschka Brangs. “Wiederhergestellte Flüsse, Wälder, Moore und andere Ökosysteme binden Kohlenstoff, speichern Wasser und sind die Grundlage unserer Ernährung.” Der WWF fordert daher einen raschen und ambitionierten Beschluss des EU-Renaturierungsgesetzes als Herzstück des Green Deals und die Rückkehr der Europäischen Volkspartei an den Verhandlungstisch. Nicht nur über 3.000 Stimmen aus der Wissenschaft, sondern auch große Unternehmen und Erneuerbare-Energie-Verbände unterstützen den Beschluss des Gesetzes.
Die EU-Länder sind beim Naturschutz und bei der Renaturierung seit Jahrzehnten säumig. Auch in Österreich sind mehr als 80 Prozent der EU-geschützten Arten und Lebensräume in keinem günstigen Erhaltungszustand. Dennoch wird weiterhin Natur in großem Stil zerstört. “Der Bodenverbrauch sprengt alle naturverträglichen Grenzen, nur noch 14 Prozent unserer Flüsse sind in einem guten ökologischen Zustand, die letzten Moore und Feuchtgebiete werden für gigantomanische Infrastrukturprojekte geopfert”, kritisiert Joschka Brangs vom WWF.
Zentrales Ziel des geplanten EU-Renaturierungsgesetzes ist die vollständige Wiederherstellung der aktuell geschädigten Ökosysteme bis 2050. Als ambitioniertes und messbares Zwischenziel sollen bis 2030 auf mindestens 20 Prozent der EU-Land- und Meeresflächen Wiederherstellungsmaßnahmen in Kraft sein.
Weiterführende Informationen zum EU-Renaturierungsgesetz finden Sie hier, ein ausführliches Positionspapier zum Zustand der Biodiversität in Österreich hier.
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”