Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest

Trotz einer klaren Absage der Söldener Bevölkerung hält der Tiroler Energiekonzern Tiwag an den geplanten Wasserableitungen aus dem Ötztal fest. Das geht aus Aussagen der Konzernvertreter vor dem Bundesverwaltungsgericht in Wien hervor, das kürzlich über das mögliche Kraftwerk Imst-Haiming verhandelt hat. Die Naturschutzorganisation WWF fordert daher ein wirksames Eingreifen des politisch verantwortlichen Tiroler Landeshauptmanns Anton Mattle. „Die endgültige Sicherheit für die Bevölkerung, dass das Wasser im Ötztal bleibt, gibt es nur mit einem Stopp des gesamten Kaunertal-Ausbauprojekts. Ansonsten könnten die Wasserausleitungen später wieder durch die Hintertür kommen. Daher muss Mattle jetzt die Notbremse ziehen, denn von selbst wird sich die Tiwag nicht ändern”, sagt WWF-Gewässerschutz-Expertin Bettina Urbanek unter Verweis auf die laufende Gerichtsverhandlung.
Hintergrund der aktuellen Causa ist insbesondere der Schwall-Sunk-Betrieb von Kraftwerken, der zum massenhaften Sterben von Jungfischen und Fischlarven führt. Im Fall Imst-Haiming möchte die Tiwag das notwendige Ausgleichsbecken nicht in der ökologisch besten Variante bauen, weil sie dessen Vergrößerung erst später im Zuge des Kaunertal-Ausbau-Projekts mit Wasser aus dem Ötztal umsetzen möchte. “Das zeigt die wahren Absichten der Tiwag. Denn rein fachlich zeigen die gerichtlichen Gutachten eindeutig, dass durch ein größeres Becken die Schwallbelastung am Inn und vor allem im Bereich des Sonderschutzgebiets Silzer Innauen stark reduziert werden könnte”, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek.
Laut den bisherigen Tiwag-Plänen würde im Ausbauprojekt Kaunertal das Wasser aus dem hinteren Ötztal ins Kaunertal übergeleitet. Von dort würde es in mehreren Kraftwerksstufen “abgearbeitet” und schließlich im Ausgleichsbecken Haiming landen. Die somit stark erhöhte Schwall-Sunk Belastung im Inn würde aber die bisherigen Sanierungsmaßnahmen konterkarieren – daher muss die bestmögliche Schwallsanierung jetzt durchgeführt werden und das gesamte Ausbauprojekt Kaunertal gestoppt werden, fordert der WWF.
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”