Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF: Gesetzesvorschlag zur Ökostromnovelle muss deutlich verbessert werden

Wien, 22. Februar 2017. Die Umweltorganisation WWF fordert von der Bundesregierung, den Gesetzesvorschlag zur Novelle des Ökostromgesetzes deutlich zu verbessern. Der jetzige Vorschlag bringt zwar in einigen Punkten Verbesserungen, das größte Problem aber ist, dass die Warteschlangen, die bei der Umsetzung von Projekten entstanden sind, nicht abgebaut werden können. Da gleichzeitig Anlagen, die bereits in die Jahre gekommen sind, sowie auch ein Teil der Biogasanlagen, vom Markt verschwinden, droht sogar ein Rückgang der Ökostromerzeugung und ein Anstieg der CO2-Emissionen. „Bei jeder Gelegenheit bekennt sich die Regierung zur Energiewende und zum Klimaschutz. Im Vorschlag für ein neues Ökostromgesetz ist davon allerdings nicht mehr viel zu finden. Es gibt einen klaren Verbesserungsbedarf, diese Warteschlagen bei der Umsetzung von Projekten müssen weg“, so Jurrien Westerhof, politischer Leiter beim WWF.
Aktuell sind die Ausgaben für den Ökostromausbau rückläufig und werden in den kommenden Jahren weiter fallen. Die Ursache dafür ist, dass immer mehr Anlagen mit 13-jähriger Ökostromtarifförderung das Ende ihrer Förderperiode erreichen. Der WWF fordert, dass die frei werdenden Mittel für einen Abbau dieser Warteschlagen verwendet werden, die etwa bei Windprojekten entstanden sind. „Wenn die Regierung möchte, könnte sie den Ökostromausbau kostenneutral beschleunigen. Auf was warten wir dann noch?“, fragt Westerhof.
Da im Zuge der Gesetzesänderungen auch das E-Control-Gesetz überarbeitet werden soll, fordert der WWF eine ausgeglichenere Zusammensetzung des sogenannten „Energiebeirates“, hier müssen auch Umweltorganisationen aufgenommen werden. Der Beirat berät laut E-Control-Gesetz den Wirtschaftsminister in der Energiepolitik und in Ökostromangelegenheiten. Derzeit sind im Energiebeirat Ministerien, Bundesländer, Städte und Gemeinden, Nationalratsparteien, Sozialpartner sowie Industriellenvereinigung und Gewerkschaft vertreten. Was allerdings fehlt, ist eine Vertretung des Umweltschutzes, was sich gerade für die österreichische Umsetzung des Ausstiegs aus der Nutzung fossiler Energien zunehmend als Schwäche erweist. Damit hier ein Ausgleich der verschiedenen Interessen erreicht wird, müssen auch Umweltschutzorganisationen im Energiebeirat vertreten sein. „Bisher ist die Stimme des Umweltschutzes im Energiebeirat zu kurz gekommen – und das muss jetzt korrigiert werden“, fordert Westerhof abschließend.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF Pressesprecher, 0676 83488231, gerhard.auer@wwf.at
Jurrien Westerhof, politischer Leiter WWF Österreich, 0664 6126701, jurrien.westerhof@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”