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WWF: Mitmachen bei der Online-Konsultation zur Zukunft der EU-Landwirtschaftspolitik

Wien, 5. April 2017. Die Umweltorganisation WWF ruft dazu auf, bei der EU-Online-Konsultation zur Zukunft der Europäischen Landwirtschaftspolitik mitzumachen. „In den kommenden Jahren wird die EU-Landwirtschaftspolitik neu gestaltet, aus der Sicht des WWF gibt es dringenden Handlungsbedarf nach einer grundlegenden Veränderung. Im Wesentlichen geht es darum, den weiteren Rückgang der Natur im ländlichen Raum zu stoppen. Die jahrzehntelange EU-Landwirtschaftspolitik der EU hat dazu geführt, dass im ländlichen Raum sowohl die Natur als auch die Bauern immer weniger werden. So kann und darf es nicht weitergehen – die Natur, die Bauern und die Konsumenten haben etwas Besseres verdient. Der nun startende EU-Konsultationsprozess ist eine gute Möglichkeit, sich in diese Neugestaltung der EU-Landwirtschaftspolitik einzubringen“, so Jurrien Westerhof, politischer Leiter des WWF. Die Teilnahme am EU-Konsultationsprozess ist bis 3. Mai unter www.wwf.at/livingland möglich.
Für den WWF ist die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU gescheitert. Die bisherige Politik verhinderte weder das Arten- noch das Bauernsterben, obwohl jährlich 60 Milliarden Euro für die Agrarpolitik ausgegeben wird. „Setzt sich ein Landwirt in besonderem Maße für Naturschutz oder nachhaltige Ernährung ein, wurde das bisher so gut wie nicht belohnt“, kritisiert Westerhof. Der WWF engagiert sich daher gemeinsam mit anderen europäischen Umweltorganisationen für eine nachhaltige, naturverträgliche und faire Agrarpolitik – und setzt sich mit der Initiative „Living Land“ für eine starke Reform und einen grundlegenden Wandel ein.
Folgende Ziele verknüpft der WWF mit der künftigen EU-Landwirtschaftspolitik:
- Fair: für Landwirte und ländliche Regionen
- Ökologisch nachhaltig: für reine Luft und sauberes Wasser, gesunde Böden und vielfältige Natur
- Gesund: für gute Lebensmittel und das Wohlergehen aller Menschen
- Mit globaler Verantwortung: für den Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung weltweit.
„Hintergrund vieler Probleme in der Landwirtschaft ist eine Handelspolitik, die eine Produktion zu Weltmarktpreisen verlangt. Das ist gerade in ökologisch wertvollen Landschaften oft nur eingeschränkt möglich, und wenn Bauern hier gezwungen werden, am Weltmarkt zu konkurrieren, müssen die höheren Produktionskosten abgegolten werden. Der WWF stellt Agrarförderungen an sich dann auch nicht in Frage, aber die jetzige Mittelverteilung ist nicht richtig. Denn tendenziell landet das Geld am ehesten bei den großen intensiven Betrieben und die wirklichen Profiteure der jetzigen Agrarpolitik sind der Handel und die verarbeitende Industrie, die ihre Rohstoffe billig einkaufen können. Die ‚kleinen‘ Bauern und die Natur haben das das Nachsehen. Es darf nicht weitergemacht werden, bis irgendwann der letzte Falter von der letzten Blumenwiese verschwunden ist und der letzte Landwirt das Licht im Stall abdreht“, so Westerhof.
Rückfragehinweis:
Mag. Gerhard Auer, WWF Pressesprecher, 0676 83488231, gerhard.auer@wwf.at
Jurrien Westerhof, politischer Leiter WWF Österreich, 0664 6126701, jurrien.westerhof@wwf.at
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