WWF: Neue BOKU-Studie fordert Herdenschutz im Alpenraum

8. Oktober 2019 | Presse-Aussendung

Wien/Salzburg, 08.10.2019 – Eine neue Studie der Universität für Bodenkultur (BOKU) im Auftrag der Bundesländer bestätigt die langjährigen WWF-Forderungen, dass Konflikten im Zuge der natürlichen Wolfs-Rückkehr in den Alpenraum mit Herdenschutzmaßnahmen begegnet werden muss. "Zur Vermeidung der Konflikte mit Nutztierhaltern kann aufgrund des aktuellen Schutzstatus der Wölfe nur die Forcierung der Herdenschutzmaßnahmen beitragen", schreiben die […]
europaeischer-wolf-auf-einer-wiese-vor-einem-berg

Wien/Salzburg, 08.10.2019 – Eine neue Studie der Universität für Bodenkultur (BOKU) im Auftrag der Bundesländer bestätigt die langjährigen WWF-Forderungen, dass Konflikten im Zuge der natürlichen Wolfs-Rückkehr in den Alpenraum mit Herdenschutzmaßnahmen begegnet werden muss. "Zur Vermeidung der Konflikte mit Nutztierhaltern kann aufgrund des aktuellen Schutzstatus der Wölfe nur die Forcierung der Herdenschutzmaßnahmen beitragen", schreiben die Autorinnen und Autoren unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer. "Der gezielte Einsatz eines fachgerechten und angemessen geförderten Herdenschutzes muss im Wolfsmanagement absolute Priorität haben", ergänzt WWF-Experte Christian Pichler. In Österreich gebe es zwar die europaweit höchsten Schalenwilddichten, jedoch auch flächendeckend ungeschützte Nutztierbestände. "Werden Weidetiere durch Elektrozäune, Herdenschutzhunde und Hirten ausreichend geschützt, bevorzugen Wölfe leichtere Beute wie Reh, Rotwild, Gams oder Wildschwein", so Pichler.

Einmal mehr eine klare Absage erteilt die BOKU-Studie einer Etablierung von "Wolfs-freien Zonen". Diese seien unter den gegenwärtigen rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich. Auch der "günstige Erhaltungszustand" der heimischen Wolfs-Population als Voraussetzung für eine Regulierung durch Entnahme werde auf absehbare Zeit nicht erzielt, so das Fazit der Fachleute. "Abschussforderungen wie aktuell in Salzburg fallen in die Kategorie Scheinlösung, die weder europarechtlich haltbar ist noch an die Wurzel der Konflikte geht", bekräftigt Pichler die WWF-Position.

Der WWF Österreich appelliert an Politik und Behörden, mehr in Herdenschutz zu investieren und auf die dafür verfügbaren europäischen Fördertöpfe zuzugreifen. "Wenn man hier nicht in die Umsetzung gelangt, werden ungeschützte Weidetiere immer wieder leichte Beute darstellen. Betroffene Landwirte müssen sowohl für Risse entschädigt werden, als auch beim Aufbau von Schutzmaßnahmen finanziell unterstützt und sachlich informiert werden – und zwar nach Vorbild der Schweiz und anderer Nachbarländer, die mit wesentlich größeren Wolfs-Populationen leben", schließt WWF-Experte Pichler.

Die BOKU-Studie mit dem Titel „Gutachterliche Stellungnahme zu den Auswirkungen von rückkehrenden Wölfen auf Landwirtschaft und traditionelle Weidehaltung, Freizeit- und Erholungswirtschaft, Jagd- und Forstwirtschaft sowie Biodiversität im Ostalpenraum“ ist online unter diesem Link abrufbar: https://cutt.ly/Ueif6ue


Rückfragehinweis:

Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276

Rückfragen

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

Tiger, Gorilla, Eisbär & Co brauchen jetzt Ihre Hilfe!

Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Tierarten. Unterstützen Sie uns dabei, faszinierende Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren und deren Lebensräume zu erhalten.

WWF-News per E-Mail

Im WWF-Newsletter informieren wir Sie laufend über aktuelle Projekte und Erfolge: Hier bestellen!

News

Aktuelle Beiträge

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.

Rechtgrundlage dafür ist unser berechtigtes Interesse (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) und deine Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO ) zur Nutzung bestimmter Cookies. Diese kannst du über den entsprechenden Link im Footer der Website jederzeit überprüfen.

Ausführliche Informationen zur Nutzung, Speicherdauer und Übertragung ihrer personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit den von uns verwendeten Cookies finden sie in unserer Datenschutzerklärung im Bereich 8.Verarbeitungsvorgänge.

HINWEIS:
Bei Cookies von Drittanbietern die in den USA niedergelassen sind, werden diese ebenfalls nur nach Ihrer Einwilligung gesetzt da den USA vom Europäischen Gerichtshof kein angemessenes Datenschutzniveau bescheinigt wird. So besteht insbesondere das Risiko, dass Ihre Daten dem Zugriff durch US-Behörden zu Kontroll- und Überwachungszwecken unterliegen und dagegen keine wirksamen Rechtsbehelfe zur Verfügung stehen.