Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF warnt: Eisbärfreie Zonen durch Klimawandel

Wien, 22. Juli 2009 – Die Eisbär-Experten der Weltnaturschutzunion IUCN und des WWF warnen eindringlich davor, dass immer mehr Eisbären von der globalen Erwärmung bedroht sind. Nach WWF-Angaben waren im Jahr 2005 die Bestandszahlen von fünf Eisbär-Populationen rückläufig, innerhalb von nicht einmal vier Jahren sind bereits acht Populationen am Schwinden. Damit schrumpfen zwei Drittel der zwölf wissenschaftlich untersuchten Eisbär-Bestände. „Es gibt einen beunruhigenden Abwärtstrend. Sollte sich die derzeitige Entwicklung ungebremst fortsetzen, könnte die Zahl der Eisbären im Jahr 2050 um mindestens ein Drittel niedriger liegen als heute“, warnt WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler. Große Gebiete wären dann „Eisbär-freie Zonen“. Verantwortlich dafür ist der durch den Menschen verursachte Klimawandel, der das Ökosystem der Arktis in rasantem Tempo verändert, so der WWF.
„Der Eisbär hat aufgrund der Schnelligkeit mit der sich sein Lebensraum verändert, keine Gelegenheit sich anzupassen“, warnt Ziegler. Die Tiere drohten zu Verhungern, zu Ertrinken und stellten aufgrund von Stress die Fortpflanzung ein. Die Eisbär-Expertengruppe der IUCN bezeichnet den Zusammenhang zwischen der globalen Erwärmung und den rückläufigen Bestandszahlen als „eindeutig nachweisbar“. Zugleich geben sich die Umweltschützer optimistisch, den negativen Trend beim Eisbären noch umkehren zu können – vorausgesetzt die internationale Staatengemeinschaft senkt ihre Treibhausgasemissionen schnell und in großem Umfang. Es muss vor allem dringend verhindert werden, dass es zu einem vollständigen Verlust des Sommer-Eises kommt. „Wenn sich das Erdklima um durchschnittlich mehr als zwei Grad erwärmt, wird das vernichtende und unumkehrbare Auswirkungen auf den Lebensraum der Eisbären haben“, sagt Stefan Ziegler.
Eisbären sind bei der Jagd auf ihre Hauptnahrungsquelle, die Robben, auf Packeis angewiesen. Durch die globale Erwärmung zieht sich das Meer-Eis in immer größerem Maße und über immer längere Zeiträume im Jahr zurück. Können die Bären dem zurückweichenden Eis nicht folgen, dann verschlechtert sich ihre Nahrungssituation.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF Österreich, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at. B-Roll sowie Interviewanfragen an: Roland Gramling, WWF Deutschland Pressestelle, +43-69-79144216.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”