Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF zum Budget: Alle Klimaschutz-Chancen nützen und nachhaltiges Konjunkturpaket schnüren

Wien, am 19. März 2020. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich sieht Licht und Schatten in den klima- und umweltrelevanten Kapiteln des Budgetentwurfs für 2020. Einerseits steigt der „Raus-aus-Öl“-Bonus von 20 auf 100 Millionen Euro und gibt es punktuell mehr Geld für die Mobilitätswende. Andererseits lässt der Finanzminister teure fossile Subventionen wie das Dieselprivileg ungebremst weiter laufen und werden viele strukturelle Defizite konserviert. „Österreich muss sich auf allen Ebenen klimafit und naturverträglich ausrichten, um langfristig krisensicher aufgestellt zu sein. Die dafür notwendigen Reformen und Budgets wären auch ein sehr gutes Konjunkturpaket, um die Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern und sichere Arbeitsplätze zu schaffen", sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons am Donnerstag.
„Zukunftsfitte Budgets müssen zumindest eine zusätzliche Klima-und Naturschutz-Milliarde enthalten. Finanziert aus einer echten öko-sozialen Steuerreform und dem Abbau umweltschädlicher Subventionen. Damit sich umweltfreundliches Verhalten auszahlt, braucht es einen Öko-Bonus, der aus einer fairen CO2-Bepreisung finanziert wird“, nennt Simons Reformbeispiele. Im Budgetentwurf gibt es immerhin bereits deutlich mehr Mittel für den Heizkesseltausch sowie den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des Radfahrens. „Das reicht noch nicht, bringt aber eine mehrfache Dividende: weniger klimaschädliche Emissionen, mehr Jobs und eine höhere Lebensqualität“, sagt Simons.
Schutz der Flüsse ohne Budget – Sanierungsprojekte helfen Umwelt und Wirtschaft
Als sehr enttäuschend bewertet der WWF, dass die Bundesregierung im Budgetentwurf kein frisches Geld für den ausgetrockneten ökologischen Gewässerschutz vorsieht. „Immer mehr Flüsse verfehlen den guten Zustand, während viele sinnvolle Sanierungsprojekte in der Warteschleife hängen. Daher muss der Finanzminister endlich die seit Jahren überfälligen Förderungen freigeben. Umwelt und Wirtschaft würden stark profitieren“, sagt Simons und verweist auf die EU-Verpflichtungen Österreichs und die Vorschläge des Rechnungshofs. "Wer unser Wasser nicht schützt, gefährdet nicht nur den Lebensraum vieler Tier-und Pflanzenarten, sondern auch das Grundwasser und die Trinkwasserqualität“, warnt WWF-Programmleiterin Hanna Simons.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein,
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”