Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF zur Energiestrategie: Schwindel bei der Wasserkraft

Wien, Donnerstag, 11. März 2010 – Der WWF reagierte heute skeptisch auf die Ankündigungen der Bundesminister Berlakovich und Mitterlehner, die Wasserkraft bis 2015 um 3,5 Terawattstunden (TWh) auszubauen. Bisher war vom Ausbau von sieben TWh bis 2020 die Rede. Ein Ausbau von sieben TWh wäre aber nur dann möglich, wenn man alle ökologischen Kriterien beiseite schiebt und Österreichs noch naturnahe oder natürliche Flusslandschaften zerstört. „Um sich diese heikle Diskussion zu ersparen, werden nun nur mehr 3,5 TWh in die Energiestrategie aufgenommen und einfach der Planungszeitraum von 2020 auf 2015 reduziert. Das Vertagen der Diskussion ist nicht nur unehrlich sondern wirft Österreich bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie zurück“, kritisiert WWF-Flussexperte Christoph Walder die Strategie der Bundesregierung. Der WWF fordert die Offenlegung der konkreten Wasserkraftwerksprojekte in der Energiestrategie nach dem Ministerrat am kommenden Dienstag.
Der WWF ist nicht gegen den angemessenen Ausbau der Wasserkraft. Dieser muss aber auf einer fundierten strategischen Grundlage basieren. „Die Minister Berlakovich und Mitterlehner müssen nun rasch veröffentlichen, welche konkreten Kraftwerksprojekte die 3,5 TWh in ihrer Energiestrategie repräsentieren“, so Walder. Der WWF bemängelt in diesem Zusammenhang wieder das Fehlen eines „Masterplans Wasserkraft“, der zu einer soliden Planung von Kraftwerken in Österreich unter Berücksichtigung von Ökonomie und Ökologie beitragen würde. Ohne Masterplan kann es keine langfristige Strategie im Kraftwerksbau geben, so der WWF. Auch die Europäische Kommission hat Österreich kürzlich wegen des Fehlens einer österreichischen Wasserkraftstrategie kritisiert.
Bei der heute präsentierten Energiestrategie kritisiert der WWF Österreich weiters die Präsentation der Strategie in „homöopathischen Dosen“, das Fehlen von konkreten Maßnahmen wie die ökologische Steuerreform, das fehlende Ökostromgesetz und die nicht konkretisierte Energieraumplanung. „Die Minister nehmen die Vision eines Ausstiegs aus fossilen Energien nicht einmal in Betracht. Mitterlehner und Berlakovich legten heute eine Energiestrategie vor, die Österreichs CO2-Emissionen bis 2020 nur um sieben bis acht Prozent auf Basis von 1990 senken wird“, so Walder.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert “Feldzug gegen den Artenschutz”
EU-Botschafter:innen stimmen für die Abschwächung des Wolf-Schutzstatus – Naturschutzorganisation fordert Rückkehr zu wissenschaftlich gedeckten Lösungen
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”